Category Archives: Bugs in the Wild

Abbrechnen – Wenn Worte zu ähnlich sind

Wenn Worte zu ähnlich sindHeute habe ich sichtlich verwirrt geschaut und gesucht, wie ich mir beim Spiegel eine Online-Ausgabe kaufen kann, denn im Bestellprozess steht plötzlich Abrechnen auf einem Button.

Abrechnen habe ich noch nie gelesen. Meist steht nur Weiter, Kaufen oder Bestellen drauf. Das Problem ist, dass man auf den ersten Blick nämlich Abbrechen liest.

Da fällt mir das schöne Kunstwort Abbrechnen ein…

War das Internet kurz vor Offline?

Netter Artikel bei Heise Online, auch wenn man den Inhalt nur schwer versteht… selbst als Informatiker hat man da seine Probleme. Angeblich soll das Internet kurz vor Offline in weiten Teilen gestanden haben, weil ein Bedienfehler und mehrere Softwarefehler zusammentrafen.

Routing und Cisco-Zeugs  sind eh nicht jedermanns Sache… übrigens bin ich gegen Firmenmonopole. Cisco beherrscht das Netz durch sein Ausstattungsmonopol. Die meisten grossen Internetprovider und Backbone-Betreiber setzen auf Cisco.

Hoffen wir mal, dass Cisco ausreichend bezahlte Mitarbeiter hat und/oder ausreichend Codereviews macht. Sonst ist es vorprogrammiert, dass mal jemand eine Hintertür für seine Zeit nach Cisco legt.

Zersetzung statt Übersetzung

Bisher ist es mir ja nicht aufgefallen, aber die deutsche Version von Windows XP ist ja echt schlecht übersetzt. Da war ich doch auf der Suche nach der Language Bar, damit ich die versehentlichen Sprachwechsel wieder zurücksetzen kann. Englisches Tastaturlayout auf einer deutschen Tastatur-Hardware macht wenig Sinn.

Ich habe mir echt den Wolf gesucht, denn in der deutschen Windows-Version heißt es: Eingabegebietsschemaleiste.

Die Qualität dieser Übersetzung lässt sich nun wirklich nicht mehr unterbieten ;)

Wenn sich Proxies einmischen

Wenn sich Proxies in den Datenverkehr einmischen, dann kann das schon mal zu unerwarteten Ergebnissen führen. Hier hat sich zum Beispiel der Datenoptimierer des deutschen Vodafone-UMTS-Netzes eingemischt.

Apache/2.2 Server at foobar.webpack.hosteurope.de Port 80

Wenn man sich eine Software von Vodafone runterlädt (HighPerformance Client), dann kann man den Datenverkehr beeinflussen und dem blöden Proxy sagen, dass er die Finger vom Verkehr lassen soll. Wobei sich damit der Name HighPerformance Client selbst widerlegt.

Alle Macht den Monitoren

Ein Kollege hat mir gestern eine nette Geschichte erzählt und daran möchte ich jeden teilhaben lassen.

Man stelle sich vor, ein Arbeitsplatz mit einer besonderen Anwendersoftware, die man nicht überall einfach mal so installieren kann, weil noch Hardware dran hängt. Die Kollegen greifen bei Benutzung via Remote-Desktop zu. “Sag mal, der Wizard geht doch nicht mehr?”, “Was?”, “Na hier, ich drücke auf den Button, alles ist deaktiviert, aber der Dialog ist nicht da.”

“So ein Mist, ok wir suchen.”

Zwei Stunden später stellte jemand fest, dass der Arbeitsplatz zwei angeschlossene Monitore hat. Irgendwann hatte jemand den Dialog auf dem zweiten Monitor geparkt und dort blieb er auch. Jedes Mal, wenn er sich öffnete war er da, aber halt auf dem zweiten Desktop. Alle “entfernten” Kollegen sahen nur den ersten Desktop, der via Remote-Desktop zugänglich war.

Fazit: Zwei Stunden war der Arbeitsplatz wegen Fehlersuche lahmgelegt und dabei prügeln sich immer alle um seine Nutzzeit.

Korrekte Telefonnummern sind nicht falsch

Ich finde es immer wieder sehr nervig, wenn Programmierer einfach nicht mit Telefonnummern und ihren korrekten Ausprägungen umgehen können. +491727900000 ist nun mal eine 100% korrekte Nummer, aber die meisten Internetläden nehmen sowas nicht an und nerven mit Korrekturaufforderungen.

Bitte klicken Sie auf zurück und geben Sie eine korrekte Telefonnummer ohne Sonderzeichen ein.

Die Nullen sind von mir fürs Posting eingesetzt. Soll mich ja nicht jeder gleich anrufen.

Amateure

Heute ist mir diese Fehlermeldung bei einer ultra-einfachen Bestellung auf einer Webseite über den Weg gelaufen.

Parse error: syntax error, unexpected $end in
/home/www/murdermystery/booking/system/selectdatum2.php on line 178

Hier hat sich mal wieder jemand das Testen und die einfachsten Überprüfungen geschenkt. Sowas ist peinlich und mega-unprofessionell.

Ich wollte doch nur – ZF612707.CAB fehlt

Software kann einem soviel Zeit klauen. Da wollte ich doch nur mein Office 2003 mit dem 2007er-Format-Support ausstatten, weil mir Kunden unbedingt 2007er Files schicken müssen. Und dann das:

“Eine erforderliche Installationsdatei ZF612707.CAB konnte nicht gefunden werden. Die ursprüngliche Installationsquelle ist erforderlich.”

Also CD rein – glücklicherweise bin ich gerade im Büro und nicht unterwegs – und die Fehlermeldung bleibt, sie klebt wie Teer. Also die Allmacht Google gefragt und diese Antwort bekommen:

Bei einer Fehlermeldung – <siehe oben> – hilft nur Office komplett zu deinstallieren und danach neu zu installieren. Eine Office-Reparatur führt nicht zum Erfolg. Die Datei ZF612707.CAB gibt es nicht auf der Office-CD noch im MSOcache-Ordner. Microsoft hat dieses Problem noch nicht behoben.

Das sind die Momente, wo verstehen kann, warum Millionen von Nutzern tiefe Verzweifelung und epischen Hass gegen diese eine Software-Firma empfinden.

Und wieder sinnvoll nutzbare Zeit dem Softwaremonster in den Rachen geworfen. Übrigens habe ich mir die Sache geknickt. Ich schreibe dem Kunden einfach zurück, dass ich eine lesbare Version brauche.

Der Browser-Krieg und seine Nachwirkungen

Ich bin fest der Überzeugung, dass wir jährlich Millionen, wenn nicht Milliarden Euro sparen könnten, wenn die Webbrowser nur korrekten Code akzeptieren würden und nicht in einen Ratemodus verfallen, wenn irgendwas im HTML nicht stimmt. Dieses Erbe aus den Zeiten der Browser-Kriege kann einen total in den Wahnsinn treiben, vor allem weil viele Leute nicht wissen, wie man mit (X)HTML und CSS korrekt arbeitet.  Oft es aber damit begründen, dass der Browser es ja auch nicht korrekt macht… Henne und Ei sage ich nur!

Es ist unglaublich, was einem als Tester bzw. Performance Tester für Code vorgesetzt wird. Nicht nur, dass oft Tools und Browser unterschiedlicher Meinung sind, wenn es um die Interpretation von HTML geht, nein, auch der Code selbst ist grottenschlecht und stellt eine Wartungshölle dar.

Wenn man den Code zurückgehen lässt oder auf Fehlerbehebung drängt, dann kommt meist zurück: “Geht doch im Browser, was wollt Ihr denn?” Als Tester kann man da wahnsinnig werden. Erst recht, wenn man selbst weiss, wie man XHTML und CSS fehlerfrei schreiben kann und welchen Gewinn man dadurch erzielt.

Warum nicht jeder IT-Meldungen schreiben kann

Heute berichtet Golem über “Daten von 4,5 Millionen Bankkunden in den USA verloren“. In einem weiteren Satz heisst es dann:

Der US-amerikanischen “Bank of New York Mellon” sind rund 4,5 Millionen Kundendatensätze verloren gegangen.

Wenn man die Meldung liest, dann merkt man, dass hier nicht von Datenverlust im Sinne von “Alles futsch, auch Backups helfen nicht mehr” die Rede ist, sondern von Daten, die sich durch schlichte Unachtsamkeit an anderen, als den vorgesehenen Plätzen befinden.

Der Unterschied liegt darin, dass die 4,5 Millionen immer noch ein Konto mit einem Betrag haben, aber jemand ausserhalb der Bank weiss nun eventuell davon. Im Falle eines Datenverlustes hätten die 4,5 Millionen Kunden kein Konto mehr.

Merke: Überschriften von IT-Artikeln sind oft mehr als irreführend.